Weg mit dem Schimmelpilz – aber wie? Falls Sie Allergiker sind, oder ihr Immunsystem geschwächt ist, sollten Sie Schimmel IMMER von einer Fachfirma entfernen lassen! Erste Hilfe bei kleinen Sanierungsmaßnahmen (einzelne, kleine Flecken) Das Myzel – die „Wurzeln“ – des Schimmelpilzes dringen tief in porösen Untergrund – Gipskarton, Holz, Tapeten usw. – ein. Auch nach einer oberflächlichen Desinfektion „lebt“ der Schimmelpilz deshalb im Untergrund weiter und tritt bei nächster Gelegenheit wieder in Erscheinung! Der nachfolgende Tipp „tötet“ die Schimmelpilze deshalb nur vorübergehend ab. Für die endgültige Beseitigung des Schimmelbefalls sollte eine Fachfirma beauftragt werden. Mit Schimmel befallene Stellen etwa 20 Zentimeter über diesen Bereich hinaus mit 80 %-igem Alkohol - Isopropanol (auch 2-Propanol oder Isopropylalkohol genannt), oder Ethanol (auch als Äthanol oder Ethylalkohol bezeichnet) - vorsichtig abtupfen. Bitte während diesen Arbeiten gut lüften und die Sicherheitsvorschriften beachten! Was sie NIE oder NICHT selbst verwenden sollten: Nie verwenden: Essig oder Essigsäure Schimmelpilze wachsen auf „saurem“ Untergrund besonders gut. Das Abwaschen mit Essig begünstigt somit das weitere Wachstum der Schimmelpilze. Chlorbleiche (Natriumhypchlorit) Chlorbleiche ist schon durch ihren Geruch zu erkennen. Chlorbleichmittel reagieren aggressiv und belasten die Umwelt. Es entstehende Dämpfe, welche beim Einatmen die Schleimhäute stark angreifen. Chlorbleiche reagiert mit Säuren und Oxidationsmitteln – z.B. Wasserstoffperoxid – heftig und es wird – unter anderem – Chlorgas freigesetzt. Nur von Fachleuten zu verwenden: Wasserstoffperoxid Wasserstoffperoxid wirkt brandfördernd und ätzend. Einatmen oder verschlucken kann zu Gesundheitsschäden führen. Es wirkt zwar desinfizierend - sowohl gegen die biologisch aktiven Pilzzellen, als auch gegen die Sporen der Schimmelpilze - doch es sollte nur von Fachleuten und unter Verwendung einer persönlichen Schutzausrüstung angewandt werden. Vorteil: Als „Abfallprodukte“ entsteht nur Wasser und Sauerstoff. Sie sollten „Schimmeltod“ und ähnliche Mittel aus dem Handel meiden. Darin enthaltene Chemikalien gelangen über längere Zeit (Wirkungsdauer) in die Raumluft und sie wirken nur kurzzeitig. Was sie auf keinen Fall tun sollten: Schimmelflecken abkratzen oder abbürsten Die Sporen – und eventuell im Schimmel lebende Milben - verteilen sich hierdurch in der Raumluft und damit auch in der ganzen Wohnung. Den Schimmel absaugen Staubsauger ohne spezielle Filter (z. B. HEPA-Filter) verteilen die Sporen - und eventuell im Schimmel lebende Milben - in der Raumluft! Schutzmaßnahmen beachten und einhalten! Schutzhandschuhe tragen und anschließend entsorgen! Schimmelpilz nicht bloßen Händen berühren – Sporen können in kleine Wunden eindringen Atemschutzmaske tragen – Filterklasse mindestens FFP2, besser FFP3 (möglichst mit Ventil; gegen gesundheitsschädliche Feinstäube, feste und flüssige Aerosole). Schimmelpilzsporen nicht in großen Mengen einatmen. Dichtschließende Schutzbrille tragen Schimmelpilzsporen sollten nicht in großer Menge in die Augen gelangen. Bei wenigen Schimmelpilzarten besteht für Menschen mit einem einem geschwächten Immunsystem die Möglichkeit einer Infektion. Nach Beendigung der Arbeiten Handschuhe und Schutzmaske entsorgen, Schutzbrille abwaschen, duschen und die Kleidung waschen! Zweite Hilfe – Lassen Sie den Fachmann ran! Ist die Fläche des sichtbaren Schimmelpilzbewuchses insgesamt größer als etwa 0,5 Quadratmeter, sollten Sie eine zertifizierte Fachfirma mit der Schimmelpilzsanierung beauftragen. Eine Schimmelpilzsanierung kann nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn die Ursache für den Schimmelpilzbefall bekannt ist und beseitigt wird. Wenn sie sich sicher sind, wodurch der Befall verursacht wurde – z. B. Rohrbruch, Überschwemmung – können sie sich direkt an einen erfahrenen Fachbetrieb wenden. Bei der Auswahl eines Fachbetriebes sollten sie sich Referenzen vorlegen und den Befähigungsnachweis des Betriebes und der Mitarbeiter zeigen lassen. Werden beispielsweise umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen (Kaltvernebelung etc.) oder die Behandlung mit biozidhaltigen Beschichtungen angeboten, sollten Sie sich ein weiteres Angebot einholen. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten muss die beauftragte Firma eine Gefährdungsanalyse und die Ausführungsplanung vorlegen und mit Ihnen besprechen. Falls die Ursache für den Schimmelpilzbewuchs nicht bekannt ist, sollten sie unbedingt einen Bausachverständigen für Schäden an Gebäuden mit der Ursachenermittlung beauftragen. Nur er hat die notwendigen Kenntnisse in der Bauphysik, der Baustoffkunde und (teilweise) in der Mikrobiologie, um den Grund für das Ansiedeln von Schimmelpilzen festzustellen und Sanierungsvorschläge auszuarbeiten. Schimmelpilzbewuchs auf Bauteilen und Einrichtungsgegenständen ist im Wesentlichen ein hygienisches Problem. Er sollte so schnell als möglich beseitigt werden. Gesundheitliche Auswirkungen sind nur bei sehr wenigen Personengruppen zu befürchten. Eine Infektionsgefahr besteht nur bei Personen, deren Immunsystem stark geschwächt oder unterdrückt ist (beispielsweise HIV-Infektion, Chemotherapie, etc.). Schimmelpilzspezifische Krankheitssymptome wurden bisher ebenso wenig wie eine Dosis-Wirkungsbeziehung nachgewiesen (AWMF-Schimmelpilz-Leitlinie "Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen, AWMF-Register Nr. 161/001, April 2016). Die medizinische Beurteilung von Beschwerden, für deren Ursache Schimmelpilze vermutet werden, muss durch einen erfahrenen Umweltmediziner erfolgen.
Weg mit dem Schimmelpilz
Sachverständigenbüro für das Bauwesen

Dipl.-Ing. (FH) Ralph Mathes

Von der IHK Hochrhein-Bodensee öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden.
Sachverständigenbüro für das Bauwesen

Dipl.-Ing. (FH) Ralph Mathes

Von der IHK Hochrhein-Bodensee öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden.
Weg mit dem Schimmelpilz
Weg mit dem Schimmelpilz – aber wie? Falls Sie Allergiker sind, oder ihr Immunsystem geschwächt ist, sollten Sie Schimmel IMMER von einer Fachfirma entfernen lassen! Erste Hilfe bei kleinen Sanierungsmaßnahmen (einzelne, kleine Flecken) Das Myzel – die „Wurzeln“ – des Schimmelpilzes dringen tief in porösen Untergrund – Gipskarton, Holz, Tapeten usw. – ein. Auch nach einer oberflächlichen Desinfektion „lebt“ der Schimmelpilz deshalb im Untergrund weiter und tritt bei nächster Gelegenheit wieder in Erscheinung! Der nachfolgende Tipp „tötet“ die Schimmelpilze deshalb nur vorübergehend ab. für die endgültige Beseitigung des Schimmelbefalls sollte eine Fachfirma beauftragt werden. Mit Schimmel befallene Stellen etwa 20 Zentimeter über diesen Bereich hinaus mit 80 %-igem Alkohol - Isopropanol (auch 2- Propanol oder Isopropylalkohol genannt), oder Ethanol (auch als Äthanol oder Ethylalkohol bezeichnet) - vorsichtig abtupfen. Bitte während diesen Arbeiten gut lüften und die Sicherheitsvorschriften beachten! Was sie NIE oder NICHT selbst verwenden sollten: Nie verwenden: Essig oder Essigsäure Schimmelpilze wachsen auf „saurem“ Untergrund besonders gut. Abwaschen mit Essig begünstigt somit das weitere Wachstum der Schimmelpilze. Chlorbleiche (Natriumhypchlorit) Chlorbleiche ist schon durch ihren Geruch zu erkennen. Chlorbleichmittel reagieren aggressiv und belasten die Umwelt. Es entstehende Dämpfe, welche beim Einatmen die Schleimhäute stark angreifen. Chlorbleiche reagiert mit Säuren und Oxidationsmitteln – z.B. Wasserstoffperoxid – heftig und es wird – unter anderem – Chlorgas freigesetzt. Nur von Fachleuten zu verwenden: Wasserstoffperoxid Wasserstoffperoxid wirkt brandfördernd und ätzend. Einatmen oder verschlucken kann zu Gesundheitsschäden führen. Es wirkt zwar desinfizierend - sowohl gegen die biologisch aktiven Pilzzellen, als auch gegen die Sporen der Schimmelpilze, doch es sollte nur von Fachleuten und unter Verwendung einer persönlichen Schutzausrüstung angewandt werden. Vorteil: Als „Abfallprodukte“ entsteht nur Wasser und Sauerstoff. Sie sollten „Schimmeltod“ und ähnliche Mittel aus dem Handel meiden. Darin enthaltene Chemikalien gelangen über längere Zeit (Wirkungsdauer) in die Raumluft und sie wirken nur kurzzeitig. Was sie auf keinen Fall tun sollten: Schimmelflecken abkratzen oder abbürsten Die Sporen – und eventuell im Schimmel lebende Milben - verteilen sich hierdurch in der Raumluft und damit auch in der ganzen Wohnung. Den Schimmel absaugen Staubsauger ohne spezielle Filter (z. B. HEPA-Filter) verteilen die Sporen - und eventuell im Schimmel lebende Milben - in der Raumluft! Schutzmaßnahmen beachten und einhalten! Schutzhandschuhe tragen und anschließend entsorgen! Schimmelpilz nicht bloßen Händen berühren – Sporen können in kleine Wunden eindringen Atemschutzmaske tragen – Filterklasse mindestens FFP2, besser FFP3 (möglichst mit Ventil; gegen gesundheitsschädliche Feinstäube, feste und flüssige Aerosole). Schimmelpilzsporen nicht einatmen. Dichtschließende Schutzbrille tragen Schimmelpilzsporen sollten nicht in großer Menge in die Augen gelangen. Bei wenigen Schimmelpilzarten besteht die Möglichkeit einer Infektion. Nach Beendigung der Arbeiten Handschuhe und Schutzmaske entsorgen, Schutzbrille abwaschen, duschen und die Kleidung waschen! Zweite Hilfe – Lassen Sie den Fachmann ran! Ist die Fläche des sichtbaren Schimmelpilzbewuchses insgesamt größer als etwa 0,5 Quadratmeter, sollten Sie eine zertifizierte Fachfirma mit der Schimmelpilzsanierung beauftragen. Eine Schimmelpilzsanierung kann nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn die Ursache für den Schimmelpilzbefall bekannt ist und beseitigt wird. Wenn sie sich sicher sind, wodurch der Befall verursacht wurde – z. B. Rohrbruch, Überschwemmung – können sie sich direkt an einen erfahrenen Fachbetrieb wenden. Bei der Auswahl eines Fachbetriebes sollten sie sich Referenzen vorlegen und den Befähigungsnachweis des Betriebes und der Mitarbeiter zeigen lassen. Werden beispielsweise umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen (Kaltvernebelung etc.) oder die Behandlung mit biozidhaltigen Beschichtungen angeboten, sollten Sie sich ein weiteres Angebot einholen. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten muss die beauftragte Firma eine Gefährdungsanalyse und die Ausführungsplanung vorlegen und mit Ihnen besprechen. Falls die Ursache für den Schimmelpilzbefall nicht bekannt ist, sollten sie unbedingt einen Bausachverständigen für Schäden an Gebäuden mit der Ursachenermittlung beauftragen. Nur er hat die notwendigen Kenntnisse in der Bauphysik, der Baustoffkunde und (teilweise) in der Mikrobiologie, um den Grund für den Schimmelpilzbefall festzustellen und Sanierungsvorschläge auszuarbeiten. Schimmelpilzbewuchs auf Bauteilen und Einrichtungsgegenständen ist im Wesentlichen ein hygienisches Problem. Er sollte so schnell als möglich beseitigt werden. Gesundheitliche Auswirkungen sind nur bei sehr wenigen Personengruppen zu befürchten. Eine Infektionsgefahr besteht hauptsächlich bei Personen, deren Immunsystem stark geschwächt oder unterdrückt ist (beispielsweise HIV-Infektion, Chemotherapie, etc.). Schimmelpilzspezifische Krankheitssymptome wurden bisher ebenso wenig wie eine Dosis-Wirkungsbeziehung nachgewiesen (AWMF-Schimmelpilz-Leitlinie "Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen, AWMF-Register Nr. 161/001, April 2016). Die medizinische Beurteilung von Beschwerden, für deren Ursache Schimmelpilze vermutet werden, muss durch einen erfahrenen Umweltmediziner erfolgen.